Atemberaubende Aussicht während der E5 WanderungWanderweg E5 von Oberstdorf nach Meran

    Diese Seite richtet sich an alle, die sich über den Wanderweg E5 von Oberstdorf nach Meran informieren wollen. Wir sind selber diesen Wanderweg gewandert und alle Informationen und Tipps kommen daher aus erster Hand.

    Dabei haben wir uns gegen die klassische Route entschieden und haben meistens im Tal übernachtet. Dies hat den Vorteil, dass es dort meist leerer ist und man sich morgens im Anstieg „warm-wandern“ kann.

    Man sollte den E5 nicht unterschätzen!

    Auf vielen Seiten im Internet ist zu lesen, dass der berühmte Wanderweg zwischen Oberstdorf und Meran was für Anfänger sei. Dieser Meinung können wir nicht wirklich zustimmen, da es doch gerade in den höheren Gebieten teilweise durch Schnee und Eis recht gefährlich werden kann. Dies sollte allen Einsteigern klar sein!

    Auf den entsprechenden Seiten gehen wir näher auf die gewählten Etappen, die verschiedenen Hütten und auf die Ausrüstung ein. Auch geben wir Ihnen einige Tipps & Tricks mit welchen Sie den E5 Wanderweg von Oberstdorf nach Meran noch ein wenig mehr genießen können.

    Wandern auf der Alpenüberquerung E5 – Oberstdorf-Meran

    Die Alpenüberquerung E5 Oberstdorf-Meran ist ein Teilstück des Europäischen Fernwanderweges E5. Die komplette Strecke führt von Pointe du Raz an der französischen Atlantikküste bis nach Verona in Italien, soll aber in Zukunft bis nach Venedig ausgebaut werden. Der E5 wurde 1972 von Georg Fahrbach eröffnet, dem Initiator der Europäischen Wandervereinigung. Damals hieß er noch „Fernwanderweg Bodensee-Adria“.


    Ursprünglich waren sechs solche Wanderwege geplant, aber inzwischen ist die Zahl auf zwölf angewachsen. Die Gesamtlänge aller Fernwanderwege beträgt gegenwärtig rund 60.000 Kilometer, allerdings sind mache von ihnen nur unzureichend oder gar nicht als solche markiert. Die am besten ausgebauten Teilstücke liegen in Mitteleuropa.

    Oberstdorf-Meran in sechs Etappen

    Die Alpenüberquerung E5 gliedert sich in sechs Etappen, die wir an dieser Stelle ausführlicher beschreiben wollen. Die einzelnen Anschnitte müssen nicht unbedingt hintereinander erwandert werden, ein Ruhetag zwischendurch ist jederzeit machbar. Zu beachten ist, dass die Wandergruppen der ortsansässigen Bergschulen in der Regel samstags, sonntags und montags von Oberstdorf aus aufbrechen und bei Transfers mit Bussen und Taxis sowie in den Hütten des Alpenvereins vorrangig behandelt werden. Daher empfiehlt ein Start an einem der übrigen Wochentage.

    Erste Etappe: Oberstdorf – Kemptner Hütte

    1 Etappe Oberstdorf – Kemptner Hütte

    Am Bahnhof in Oberstdorf geht es los auf die 13 Kilometer lange Strecke. Nach kurzer Zeit passieren Sie die drei Wallfahrtskapellen St. Loretto. Anfangs geht es nur leicht auf und ab, bis Sie nach zwei Stunden den Berggasthof Spielmannsau erreichen – Zeit für eine Frühstückspause. Hinter dem Talschluss der Trettach und der Materialseilbahn hinauf zu Kemptner Hütte verlassen Sie den asphaltierten Weg und beginnen den Anstieg. Sie überqueren den Sperrbach und gelangen dann in steilen Kehren zur Wallfahrtskapelle „Maria am Knie“, wo Sie ebenfalls gute Rastmöglichkeiten haben. Im letzten Abschnitt durchwandern Sie den Sperrbachtobel und haben schon bald Ihr Ziel vor Augen. Wenn Sie schließlich an der Kemptner Hütte ankommen, haben Sie rund fünf Stunden Wanderzeit hinter sich und 1.100 Höhenmeter überwunden.
    zur 1. Etappe

    Zweite Etappe: Kemptner Hütte – Memminger Hütte

    2 Etappe Kemptner Hütte – Memminger Hütte

    Diese Etappe ist länger als die erste. Für die 23 Kilometer müssen Sie etwa 9,5 Stunden einplanen (mit Taxi-Transfer sechs Stunden). Der Höhenunterschied beträgt 1.320 Meter. Zunächst geht es gemächlich hinauf zum Mädelejoch, dann am Kratzer und am Muttlerkopf vorbei über die Grenze nach Österreich hinein. Anschließend führt ein steiler Weg hinab in Richtung Höhenbachtal. Nach ca. 1,5 Stunden passieren Sie die Ruine der Oberen Roßgumpenalp, dann folgt mit der Unteren Roßgumpenalp die erste Pausenstation. Oder Sie wandern weiter bis zum Café Uta. Nach dem beeindruckenden Simms-Wasserfall erreichen Sie eine halbe Stunde später den Ort Holzgau. Hier können Sie entweder ein Taxi zur Materialseilbahn Memminger Hütte besteigen oder weiter zu Fuß gehen. Sie überqueren den Parseier Bach und erklimmen dann die Nordflanke des Seekogels. Oberhalb des Sewibach-Wasserfalls gelangen Sie nach einem weiteren kurzen Abschnitt an die Memminger Hütte.
    zur 2. Etappe

    Dritte Etappe: Memminger Hütte – Skihütte Zams

    3 Etappe Memminger Hütte – Skihütte Zams

    Der dritte Abschnitt der Alpenüberquerung E5 führt 12,5 Kilometer weit zur Skihütte Zams. Die Wanderzeit beträgt ungefähr 5,5 Stunden. Sie passieren zuerst den Unteren Seewisee, dann geht es eine Stunde lang steil hinauf zum Gipfel der Seescharte mit 2.599 Metern. Von hier aus haben Sie einen herrlichen Blick auf den Großen Krottenkopf, die Mädelegabel, das Hohe Licht sowie den Biberkopf. Anschließend steigen Sie auf einem ebenfalls steilen Pfad hinab ins Lochbachtal, an der Oberlochalm vorbei bis hin zur bewirtschafteten Unterlochalm, wo Sie die Gelegenheit haben, Ihre Trinkwasservorräte direkt aus einem Brunnen aufzufüllen oder auch eine Brotzeit zu bestellen. Dann führt Ihr Weg am Lochbach entlang durch ein Waldgebiet und einen in den Fels gesprengten Steig durch das Zammer Loch. Kurz danach haben Sie bereits den Ort Zams im Blick. Von der dortigen Talstation fahren Sie mit der Venetbergbahn bis zur Mittelstation. Nun sind es nur noch rund 15 Minuten bis zum Ziel der Etappe, der Skihütte Zams.
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    Vierte Etappe: Skihütte Zams – Braunschweiger Hütte

    4 Etappe Skihütte Zams – Braunschweiger Hütte

    Der vierte Teil Ihrer Wanderung – 17 Kilometer in neun Stunden, davon eine Stunde per Bus – beginnt mit dem Aufstieg zur Venet-Bahn-Bergstation auf dem 2.208 Meter hohen Krahberg. Dort erwartet Sie ein grandioser Panoramablick über das Kaunertal und Pitztal sowie die Ötztaler Alpen im Süden. Etwa eine Stunde später erreichen Sie das Gipfelkreuz des Venet und wandern von dort über das Wannejöchl und das Kreuzjoch zur Larcher Alm, wo Sie eine wohlverdiente Pause einlegen können. Nach 2,5 weiteren Stunden gelangen Sie in den Ort Wenns. Hier fährt vom Pitztaler Hof stündlich ein Bus nach Mittelberg. Am Fuß des Ferners beginnt dann der Aufstieg zum heutigen Etappenziel, der Braunschweiger Hütte. Nach einer halben Stunde sollten Sie einen Halt in der Gletscherstube einlegen, denn Sie ist die letzte Möglichkeit, sich zu stärken, bevor Sie das letzte Wegstück – etwa drei Stunden – antreten. Wenn Sie möchten, können Sie von dort Ihren Rucksack mit der Materialseilbahn zur Hütte verfrachten.
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    Fünfte Etappe: Braunschweiger Hütte – Martin-Busch-Hütte

    5 Etappe Braunschweiger Hütte – Martin-Busch-Hütte

    Auf der 5. Etappe verlassen wir die Originalroute des europäischen Fernwanderweges E5, welche weiter über das Timmelsjoch und das Passeiertal zur Meraner Hütte nach Bozen führen würde. Sie erwartet eine lange (acht Stunden), aber sehr schöne Etappe. Sie können anfangs den Weg über das Pitztaler Jöchl oder das Rettenbachjoch wählen. Nach kurzer Zeit geht es in der Nähe der Liftanlagen steil hinauf zum Rettenbachjoch, anschließend hinab zum Restaurant Rettenbachgletscher. Vom dortigen Parkplatz fahren Sie mit dem Bus durch den Rosi-Mittermeier-Tunnel zum Tiefenbachferner oder dem Restaurant Tiefenbach. Sie können den Tunnel aber auch zu Fuß durchqueren. An einem kleinen See neben der Bushaltestelle setzen Sie Ihre Wanderung in Richtung Panoramaweg fort. Vier Stunden später gelangen Sie nach Vent etwas oberhalb des Venter Tals. Am Weißkarsee haben Sie zwischendurch eine hervorragende Rastmöglichkeit, bevor Sie weiter talwärts laufen. Links liegen die Stubaier Alpen in Ihrem Blickfeld, geradeaus die Kreuzspitze, auf der die Martin-Busch-Hütte liegt. In Vent können Sie bei Bedarf Ihre Vorräte auffüllen, bevor Sie das letzte Teilstück am Ochsenkopflift und an der Schäferhütte vorbei absolvieren.
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    Sechste Etappe: Martin-Busch-Hütte – Meran

    6 Etappe Martin-Busch-Hütte – Meran


    Die letzte Etappe der Alpenüberquerung E5 liegt vor Ihnen. In rund fünf Stunden werden Sie Meran erreichen. Durch das Niederjochtal geht es zwei Stunden hinauf zur Similaunhütte, wo das Südtiroler Schnalstal beginnt. Mit ihrer Lage auf 3.019 Metern ist sie der höchste Punkt auf dem Weg von Oberstdorf nach Meran. Wenn sie möchten, erreichen Sie von der Similaunhütte aus in 1,5 Stunden die Ötzi-Fundstelle. Das Niederjoch bietet einen tollen Ausblick auf das Ortler-Massiv. Von der Materialseilbahn aus sehen Sie auch schon das nächste Zwischenziel, den Vernagt-Stausee. Der Weg von dort führt etwa 45 Minuten steil bergab und sollte besonders bei Regen nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Am Leiterbach wird der Weg schließlich flacher und breiter, führt am Raffeinhof vorbei durch einen Lärchenwald zum Tisenhof. Nutzen Sie die Gelegenheit für eine typisch Südtiroler Brotzeit auf der Terrasse, bevor Sie sich auf den kurzen Weg zur Bushaltestelle machen. Von dort fahren Sie über Naturns, wo Sie umsteigen müssen, zum Bahnhof von Meran.
    zur 6. Etappe

    Für Wanderfreunde ist die Alpenüberquerung E5 ein Muss

    Der Wanderweg Oberstdorf-Meran gehört sicherlich zu den schönsten und abwechslungsreichsten Strecken in Europa. Als passionierte Wanderer sollten Sie sich dieses Vergnügen nicht entgehen lassen, erst recht nicht, wenn Sie zudem auch noch die Berge lieben.

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